Wir sehen Kinder als Persönlichkeiten, die einen eigenen Willen, eigene Wünsche und Vorstellungen haben. Jedes Kind hat ein Recht, sich so zu entwickeln, wie es für es am besten ist. Kinder sehen die Welt oft noch ungefiltert, so dass wir durch Rückmeldungen von ihnen eine Menge erfhren können. Ein Kind wächst und lernt ständig und saugt Informationen auf. Jedes Kind will lernen. Jedes auf seine Art und Weise. Dabei sind Kinder wie Pflanzen, die nicht schneller wachsen, wenn wir daran ziehen, sondern wenn wir sie gießen und pflegen. Kinder sind stark und widerstandsfähig. Sie können die Konsequenzen ihrer Entscheidungen tragenund wachsen daran, statt zu zerbrechen. Kinder sind stark zur Welt gekommen und von Geburt an Helden. Manche haben nur vergessen, was das heißt, da die Umwelt ihre ureigene Stärke unbewusst "verschüttet" hat. Wir können die Heldenkraft aber jederzeit wieder an das Tageslicht bringen, wenn wir fest daran glauben, das Kinder stark sind.
Es handelt sich hier um das Bild vom Kind von Daniel Duddek
dem Gründer von "Stark auch ohne Muckies"

Unser pädagogischer Leitspruch ist
"Training geben heißt, den Kindern Lust aufs Entdecken zu machen!"

Wir als Erziehende sind eine motivierende, unterstützende und regulierende Begleitung
für Kinder. Unsere Aufgabe ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm die Möglichkeit zu
geben, sich zu offenbaren, sodass wir es dann zielgerichtet fördern können. Dabei behalten wir
immer die Selbstbestimmung eines Kindes/Menschen im Auge, denn wir haben Respekt vor den
Wünschen, Bedürfnissen und Meinungen der Kinder und der Erziehenden. Die Aufgabe von uns
Erwachsenen ist, genau zu beobachten, was ein Kind braucht. Wir als Erwachsene müssen dabei
teilweise unsere Bedürfnisse zurückstellen, wenn diese nicht im Einklang mit denen der Kinder
sind. Gleichwohl müssen wir manchmal den Lern- und Wissensvorsprung, welchen Erwachsene
bedingt durch bereits gemachte Erfahrungen haben, gezielt nutzen, um unsere Kinder vor
Gefahren o. Ä. zu schützen. Daher arbeiten wir nicht rein situationsorientiert, sondern bedenken
aufgrund unserer Erfahrung auch, welche Themen im weiteren Lebensweg der Kinder wichtig
werden könnten, ohne dass die Kinder dies im Status quo wissen können, und gehen dann auf
diese ein. Dies tun wir aus Respekt vor den Kindern, denn wir halten es für unsere Pflicht, diese
bestmöglich auf das Leben vorzubereiten. Wir Erziehende sind Vorbilder – wir können von
unseren Kindern nur das Verlangen, was wir vorleben.
"Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen"
(Aurelius Augustinus)

Wir motivieren Kinder dazu, das Leben selbst zu entdecken und selbstbestimmt zu handeln. Dies
erreichen wir, indem wir Lust am Leben und am Entdecken vorleben, uns selber stetig entwickeln
und mit Fragen und der Suche nach Antworten offen und ehrlich umgehen. Wir können nicht alles
und müssen selbst immer wieder lernen. Wir lernen gemeinsam mit den Kindern und gehen offen
mit Unsicherheiten um. Dabei probieren wir immer, an den Unsicherheiten zu arbeiten und diese
nicht als Mauer, sondern als Chance zu sehen und die Kinder dabei mit einzubeziehen.
Machen wir Fehler, sehen wir diese als Chance an, an uns zu arbeiten, so dass diese Fehler nicht wieder passieren. Nur wer Mut hat, Fehler zu machen, der kann wachsen. Wir haben als Erwachsene in vielen Punkten einen Wissensvorsprung gegenüber den Kindern. Das ist normal und sollte auch klar kommuniziert werden. Erziehende, die ehrlich mit sich und anderen umgehen, die Fehler sehen, eingestehen und daran arbeiten, jedoch auch konsequent und kompetent mit ihren Stärken umgehen, geben Kindern nicht nur Halt und Sicherheit, sondern sind ein Vorbild, nach dem sich Kinder richten. Was wir von Kindern verlangen, müssen wir selbst leben.
Wir verlangen von uns selbst, dass wir Situationen, unser Handeln und unsere Arbeit kontinuierlich hinterfragen. Dabei reicht es oft aus, sich selbst die Frage zu stellen, was für
Auswirkungen meine Handlungen etc. haben, um dann entsprechende Schlüsse zu ziehen.
Selbstreflexion passiert kontinuierlich, ohne dass wir dafür in lange Klausur mit uns gehen müssen. Wir hinterfragen uns mit Selbstverständnis, dass uns so ermöglicht, diese Reflexionen nicht als Anstrengung zu empfinden. Dieses Verhalten leben wir nicht nur vor, sondern lehren es auch den Kindern, denn so können diese ein starkes und ausgeprägtes Selbstbewusstsein
aufbauen.
"30 Speichen führen zur Nabe, doch der Zwischenraum macht das Rad"
(frei nach Lao-Tse)

Wir müssen Grenzen setzen. Kinder brauchen Grenzen, denn sie geben Sicherheit und Halt. Wir
setzen Grenzen jedoch nie willkürlich, sondern bewusst, und wir verknüpfen diese mit Lernzielen
oder Gefühlen, denn nur so können Kinder aus Grenzen lernen und verstehen, wozu sie dienen.
So wie wir als Erwachsene Grenzen setzen dürfen und müssen, dürfen das auch Kinder. Damit
untergraben sie nicht unsere Kompetenz, sondern geben uns eine Rückmeldung über ihre Wünsche und Bedürfnisse. Unsere Aufgabe ist es nicht, zu bewerten, sondern darauf einzugehen.
Jedes Kind hat ein eigenes Lerntempo, eigene Grenzen und Bedürfnisse. Wir akzeptieren dies,
fordern jedoch das gleiche Recht auch für uns ein. Wenn Kinder unsere Grenzen massiv überschreiten, dann sind wir konsequent. Dabei bedenken wir, dass Konsequenz nur dann funktioniert, wenn sie logisch ist.
Kinder sollen so früh erfahren, dass andere Meinungen und andere Vorstellungen normal und gut sind.
Wir sollten dabei immer klar machen, dass man nicht alle Meinungen teilen muss, jedoch Respekt
vor ihnen haben sollte. Erziehende müssen nicht alle Meinungen der Kinder teilen, genauso wenig
wie andersherum. Wir wollen letztlich kein Gehorsam oder keine Anpassung diktieren, sondern erreichen, dass Menschen unterschiedlich sind, und lernen, mit diesen Unterschieden respektvoll in einer Gemeinschaft zu leben. Wir fördern somit, dass Kinder selbstbestimmt handeln und eigene Entscheidungen treffen dürfen. Dabei bedeutet Selbstbestimmung auch, dass der Einzelne
sich selbst zurücknehmen kann, wenn es eine Situation oder ein Lebenssystem dies erfordert.
Dabei sehen wir Konflikte als Chance für Verbesserungen.
"Wenn nur noch Gehorsam gefragt ist und nicht mehr Charakter,
dann geht die Wahrheit und die Lüge kommt."
(Ödon von Horvath)

Zu den Kernkompetenzen, welche jeder Mensch im Leben braucht, gehören Selbstbewusstsein,
Empathie, Kommunikationsfähigkeit, die Fähigkeit selbstbestimmt zu handeln, eigene
Entscheidungen zu treffen, selbstbestimmt zu lernen und die Fähigkeit zur Selbstbehauptung.
Wir fördern die Kinder ganzheitlich in diesen Punkten.
Es ist unsere Aufgabe, die Stärken der Kinder zu fördern, dabei jedoch die Schwächen nicht aus
den Augen zu verlieren. Wir geben den Stärken mehr Bedeutung und fördern diese, wir lassen die
Schwächen jedoch nicht außer Acht, sondern geben auch respektvoll Rückmeldungen über diese.
Dieses Recht haben die Kinder ebenfalls. Rückmeldungen sehen wir als Chance zur
Weiterentwicklung und nicht als Last.
Wir sind in unserer Erziehung liebevoll, jedoch konsequent und sehen uns nicht als FreundInnen
der Kinder, sondern sehen Erziehung als eine liebevolle Beziehung, in der es hierarchische
Beziehungen geben muss. Dabei ist es unsere Pflicht, den Kindern verständlich zu machen, warum
es diese gibt, denn so kann eine artnerschaftliche Beziehung funktionieren, obwohl beide Seiten
andere Pflichten, Rechte und Erfahrungen haben. Das heißt auch, dass wir manchmal probieren
müssen, persönliche Grenzen von Kindern zu erweitern, wenn wir glauben, dass deren
möglicherweise „enge“ Grenzen Einschränkungen für ihren Lebensweg zur Folge haben. Dabei
müssen wir jedoch sehr feinfühlig hinschauen, was die Grenzen der Kinder bedingt. Wenn wir
Grenzen erweitern, tun wir das nie mit Zwang, sondern immer in einer rückenstärkenden,
motivierenden Art, welche die Möglichkeit zur Selbstbestimmung immer im Blick hat.
"Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen,
dass man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt."
(Arthur C. Clarke)

Gefühle sind für uns der Schlüssel im Miteinander. Wir gehen mit unseren Gefühlen offen um und
fördern die Eigen- und Fremdempathie bei den Kindern. Wir glauben, dass Empathie eine der
Kernkompetenzen eines Menschen ist. Wir wissen, dass Grenzen sich aus Gefühlen bedingen, daher achten wir die Grenzen anderer Menschen. Das hat für uns etwas mit Respekt zu tun.
Konflikte gehören für uns zum Leben dazu. Daher dürfen und müssen auch Kinder Konflikte
austragen. Dabei sehen wir uns als beobachtendes und regulierendes sowie spiegelndes Organ.
Wir unterstützen die Kinder immer darin, den Kern von Konflikten zu verstehen, damit umzugehen und so einen vernünftigen Umgang mit Konflikten zu erreichen.
Empathie ist auch hier ein Kernthema. Zu Empathie gehört der bewusste Umgang mit meinen eigenen und den Gefühlen anderer, daher dürfen Kinder alle Gefühle ausleben. Wir achten jedoch stets darauf, diese bei Bedarf in Bahnen zu lenken, die für ein soziales Miteinander wichtig sind.
Wir leben nicht aneinander vorbei, sondern sind in einer sozialen Gruppe, in einem sozialen System miteinander vernetzt.
Auch dies beachten wir in unserem erzieherischen Handeln.
Die Selbstbestimmung des Einzelnen ist für uns oberstes Gebot. Wenn die Selbstbestimmung und
das selbstbestimmte Handeln von Einzelnen jedoch das gleiche Recht bei anderen unterdrückt,
einschränkt oder komplett unterbindet, dann denken wir systemisch und greifen regulierend ein.
Freiheit kann nur dann entstehen, wenn sie für alle gilt.
"Die Freiheit eines jeden hat als logische Grenze die Freiheit des anderen."
(Alphonse Karr)

Letzten Endes begleiten wir Kinder in ihrer Entwicklung hin zu selbstbestimmten, respektvollen und empathischen Menschen, welche wissen, dass Veränderung nur möglich ist, wenn man selber daran arbeitet. Veränderung kommt nicht von anderen, sondern durch selbstbestimmtes Handeln. Dabei sind wir Vorbild und Unterstützende zugleich und fördern die Kinder ebenfalls darin, andere dabei zu unterstützen, so leben zu können. In einer Gruppe ist jeder für den anderen verantwortlich. Verantwortung darf nicht an andere abgegeben werden, sondern muss aus Respekt vor dem anderen Individuum übernommen werden. Wir wissen, dass nur dann Entwicklung möglich ist, wenn wir uns gegenseitig unterstützen.
"Gibst du einem Mann einen Fisch, nährt er sich einmal. Lehrst du ihn das Fischen, nährt er sich sein ganzes Leben."
(Lao Tse)